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Rassegeflügelzuchtverein
Schopfloch seit 1900 e.V.
Am 16.
Januar 1900 fanden sich einige Herren im Birmannschen
Gasthaus ein, um einen Verein für
Geflügelzucht zu gründen. Als Vorstand wurde Lehrer Jakob Weiskopf
gewählt. Bereits
am 30. Januar 1900 fand die erste Generalversammlung des
Rassegeflügelzuchtverein Schopfloch statt, bei der 40 Mitglieder anwesend
waren. Hier wurde beschlossen, zwei Stämme Hühner und Bruteier von Hühnern
und Enten auf Vereinskosten zu erwerben. Ausgewählt wurden Emdener Gänse,
Deutsche Pekingenten, Laufenten,
Minorka schwarz und Italiener weiß, rebhuhnfarbig und gelb. Die
erste Ausstellung wurde am 18. und 19. November 1900 im Gasthaus Frank
durchgeführt.
Am 25.
September 1910 entsandte man Vorstand Weiskopf zur
Landesverbandstagung anlässlich des 25 jährigen Bestehens des „Verbandes
bayerischer Vereine für Geflügelzucht“ nach München. Kassier August Grimm gab
dem Verein 1911 einen zinslosen Kredit in Höhe von 120 Mark, zum Ankauf von
Taubenkäfigen. Bis dahin musste man diese von Leutershausen
ausleihen, wobei jedes mal Kosten von 28 Mark für
den Eisenbahntransport anfielen. Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 ruhten
die Vereinstätigkeiten im allgemeinen. Viele Züchter brachten nur mit großer
Mühe ihre Tiere durch diese schwere Zeit. Auf Grund
seiner Versetzung in den Ruhestand legte Oberlehrer Jakob Weiskopf
den Vorsitz im Geflügelzuchtverein am 10. Juli 1924 nieder. Als Nachfolger
wurde Zuchtfreund Eduard Horender gewählt, der
dieses Amt bis 1930 ausübte. Zuchtfreund
Willi Bühlmeyer hatte von 1930 bis 1947 den Vorsitz im
Rassegeflügelzuchtverein Schopfloch. Unter seiner Leitung fand im Jahr 1930
erstmals eine Bezirksschau in Schopfloch statt. Während des 2. Weltkrieges
musste die Vereinsarbeit wieder zurückgestellt werden, die züchterische Arbeit
wurde aber auch in dieser Zeit nicht vernachlässigt. Am 27.
August 1947 trafen sich im Gasthaus „Zur Sonne“ 14 Mitglieder des Vereins, um
ihn wieder aufleben zu lassen. Damals, 1947, erkannten die Anwesenden die
züchterischen Fähigkeiten von Karl Fleischmann und wählten ihn zum 1.
Vorsitzenden. Mit nur einem Jahr Unterbrechung, 1964/65 in dem Fritz Körner
als 1. Vorstand fungierte, leitete Karl Fleischmann bis 1976 den Verein. In
dieser Zeit machte er ihn weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, indem
er des öfteren als Sieger von Großschauen
heimkehrte. So konnte er 1957 das Blaue Band von Hannover und 1963 das
Siegerband der „Nationalen Rassegeflügelschau“ in Stuttgart erringen.
Karl
Fleischmann gründete 1959 die Jugendgruppe, die bis heute ein fester
Bestandteil des Vereins ist. Nachdem
im Vereinslokal „Zur Sonne“ keine Möglichkeit mehr bestand, eine Lokalschau
durchzuführen, wurde am 14. Januar 1973 beschlossen, dieses in die Gaststätte
„Weißes Roß“ zu verlegen. Die erste Lokalschau bei
Zuchtfreund Georg Sammeth fand am 15. Dezember 1973
in dessen Nebenzimmer statt. Hier fungierte Georg Bernreuther aus Nürnberg
zum 25. male als Preisrichter in Schopfloch. Wegen seiner „Treue und
Bereitschaft, immer für den Rassegeflügelzuchtverein Schopfloch da zu sein“,
wurde Georg Bernreuther bei dieser Schau zum Ehrenmitglied ernannt. Am 11.
Januar 1976 übernahm Georg Aigner den Vorsitz im RGZV Schopfloch. Mit viel
Idealismus und Fachwissen hat er den Verein stetig nach oben geführt. Auf
Initiative von Georg Aigner wurde 1979 mit dem Bau einer Zuchtanlage
begonnen, welche bis heute zu einer Größe von ca. 2 ha angewachsen ist.
Im
Februar 1995 machte man sich die ersten Gedanken über den Bau einer eigenen
Ausstellungshalle, da man in Schopfloch keine Möglichkeit mehr besaß, eine
eigene Schau durchzuführen. Die wohl wichtigste Versammlung unserer
Vereinsgeschichte fand am 27. Oktober 1995 statt. Hier sollte das Projekt
"Hallenbau" zur Abstimmung kommen. Ein von Jürgen Reuter
ausgearbeiteter Bauplan wurde den Mitgliedern vorgelegt und die stark
besuchte Versammlung entschied sich mit überwältigender Mehrheit für den Bau
einer Ausstellungshalle. Nach
etlichen Bauausschusssitzungen kam man zu dem Entschluss, aus Kostengründen
das gesamte Tragwerk der Halle aus Holz zu erstellen. Auch musste man in den
sauren Apfel beißen und Stützen in die Halle stellen. Michael Ott machte
daraufhin den Vorschlag, diese Stützen als Halterung für eine umlaufende
Galerie zu nutzen, was sofort angenommen wurde.
Mit Hans
- Rainer Hofmann hatte man in Schopfloch einen Bürgermeister, der sich für
die Belange des RGZV einsetzte, so dass alle Probleme, die bei der
Genehmigung auftraten, ausgeräumt werden konnten. Der erste
Spatenstich erfolgte am 3. August 1996. Unter oft widrigen Umständen (Hitze,
strömender Regen) wurde der Bau innerhalb von 4 Monaten in Eigenleistung
erstellt. Durch den Erwerb von Bausteinen und einer Vielzahl von
Arbeitsstunden (Jahresurlaub) unserer Mitglieder konnte die Errichtung
unserer Ausstellungshalle realisiert werden. Ohne den Einsatz und Idealismus
dieser Menschen wäre dieses Projekt nicht zu verwirklichen gewesen. Nachdem
die Innenausbauarbeiten abgeschlossen waren, erhielt sie den Namen „Wörnitzgrundhalle“ und wurde vom 7. bis 9. Mai 1999
eingeweiht. Vom 7.
bis 10. Juli 2000 wurde zusammen mit dem Schützenverein das Jubiläumsfest zum
100 jährigen Bestehen beider Vereine gefeiert. Als Schirmherr konnte man
Landrat Dr. Hermann Schreiber und als Festredner den bayerischen
Innenminister Dr. Günther Beckstein gewinnen.
Anlässlich
der Jahreshauptversammlung am 8. Februar 2008 wurde Jürgen Reuter zum ersten
Vorsitzenden des RGZV Schopfloch gewählt. Er war seit 1980 zweiter
Vorsitzender und fungierte bereits seit 2001 als Ausstellungsleiter. Bei
dieser Versammlung wurde Georg Aigner
zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Neben der
Gruppenschau, die man mit den Züchterfreunden aus Feuchtwangen und
Dinkelsbühl abhält, war der RGZV Schopfloch des öfteren
Ausrichter von Kreis- und Bezirksschauen. Viele Hauptsonderschauen und 3
Europaschauen wurden bereits in der Wörnitzgrundhalle
abgehalten. Hier
wurde auch schnell erkannt, dass die Kosten für die Erstellung der Kataloge
auf Dauer die finanziellen Möglichkeiten des Vereins bei weitem übersteigen
würden oder das Standgeld enorm angehoben werden müsste. So wurden auf
anraten von Thomas Reuter Kopierer, Drucker und Computerprogramme angeschafft
und seither werden die Ausstellungskataloge in
Gemeinschaftsarbeit
in dessen Räumlichkeiten angefertigt. Durch die
Vielzahl der Ausstellungen, die in der
Wörnitzgrundhalle bereits stattgefunden haben und
noch stattfinden werden, hat sich ein Team im RGZV Schopfloch entwickelt,
dass effektiv und zur vollsten Zufriedenheit der Aussteller und Besucher
arbeitet. Ob Züchterabende, Ausflüge, Kassenführung, Fütterung oder Betreuung
der Tiere, Preisrichter und Aussteller, für jeden Job hat sich ein Spezialist
gefunden. Aber all dies würde bei weitem nicht ausreichen, um eine
Ausstellung auszurichten, wären da nicht unsere Züchterfrauen, die sich
während der Ausstellungstage um das leibliche
Wohl unserer Gäste kümmern würden.
Ein Höhepunkt in der Ausstellungsgeschichte
des RGZV Schopfloch war zweifellos die 33. Bayerische Landesjugendschau im
Januar 2006. Nachdem die Schau zum geplanten Termin im November 2005 vom
Landratsamt Ansbach wegen der Gefahr der Verschleppung der Klassischen
Geflügelpest verboten wurde, war es schon ein Kraftakt, den das Team um
Ausstellungsleiter Jürgen Reuter vollbrachte. Nicht einmal 14 Tage waren Zeit
um diese Schau zu organisieren und aufzubauen. Das Meldeergebnis von 1044
Tieren, präsentiert von 108 Jungzüchtern,
zu solch einem späten Zeitpunkt zeigt auch welch guten Ruf der RGZV
Schopfloch in der Züchterwelt hat. Bei einer Werbeschau für Vögel stellten
Schopflocher Jungzüchter ihre gefiederten Freunde vor. Sie war ein
Besuchermagnet und bescherte dem Verein einige neue Mitglieder. Bei dieser
Schau wurde Axel Aigner Bayerischer Meister auf Deutsche Modeneser Schietti, weiß.
Auch die
Europaschau der Perückentauben am 19. und 20. Januar 2008 wird immer in
Erinnerung bleiben. Hier konnte Ausstellungsleiter Jürgen Reuter
Züchterfreunde aus 14 Nationen bei der Eröffnung begrüßen. Die weitesten
reisten aus Bahrain an und wurden von Zuchtfreund Reinhold Treu, wie auch die Züchter aus England, die
ihre Tiere vorab mit einem Kurierdienst schickten, am Flughafen Stuttgart
abgeholt.
Jährlich
findet die „Allgemeine Wörnitztalschau“ statt. Seit
2004 ist der Wörnitztalschau, die von jeher mit
vielen Volieren und Ziergeflügel bestückt ist, die Mittelfränkische Bezirksziergeflügelschau
angeschlossen. Eine kleine Vogelschau in liebevoll eingerichteten Vitrinen
rundet diese Veranstaltung ab. Diese Schau ist auch für den Laien, der nicht
über spezielle Fachkenntnisse in der Rassegeflügelzucht verfügt, eine
Augenweide und gewiss eine gute Werbung für unser Hobby. Auch im
geselligen Bereich ist der RGZV Schopfloch aktiv und knüpft somit an alte
Traditionen, wie aus den Anfangsprotokollen des Vereins zu entnehmen ist, an.
So wurde über viele Jahre ein Weinfest und bis heute ein Muttertagsfest,
zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen ist, veranstaltet. Zum Jahresende
lädt der RGZV Schopfloch alle Vereinsmitglieder mit Familie, Freunde und
Gönner des Vereins zu einem
Jahresabschlussessen ein.
Jährlich
wird von Reinhold Treu ein Ausflug in einen Freizeit- oder Tierpark
organisiert, der immer regen Zuspruch findet. Fahrten zur Nationalen oder wie
im Jahre 2006 zur Europaschau nach Leipzig fördern den Zusammenhalt innerhalb
des Vereins. Ferner
beteiligt sich der Verein am Ferienprogramm und an zahlreichen
Veranstaltungen der Gemeinde Schopfloch. An sämtlichen Festen und Umzügen, zu
denen der Verein eingeladen wird, ist eine Abordnung des RGZV präsent und
wirbt so für die deutsche Rassegeflügelzucht. Als im Jahre 2004 die evangelische
Kirchengemeinde Schopfloch neue Glocken für die St. Martinskirche erhielt,
war es für den RGZV eine Selbstverständlichkeit, sich am Festakt und am
Einzug der Glocken zu beteiligen. Ebenso selbstverständlich war es, der
Kirchengemeinde die
Wörnitzgrundhalle für die Aufbewahrung der Glocken
bis zu deren Montage zu überlassen.
In den
Reihen des RGZV Schopfloch befinden sich viele Bayerische-, Deutsche-
und Europa – Meister. Viele
Siegerbänder der Nationalen wurden von Schopflocher Züchtern errungen. Ebenso
viele Blaue Bänder von Hannover, das erste bereits 1957 von Karl Fleischmann
und 2004 gelang dies Georg Aigner gar zweimal auf 0,1 Italiener silberfarbig.
Bei der
„Rassegeflügel 2000“ in Nürnberg konnte von Reinhold Treu mit Rheinländern,
Thomas Aigner mit Mähtischen Strassern und Prachener Kanik und in der Jugend von Markus Reuter mit
Thüringer Schnippen das begehrte Jahrtausendband errungen werden.
Aus dem
großen Schopflocher Züchterkreis traten Karl Fleischmann, Eberhard Schlender,
Paul Mösch, Fritz Ott, August Fleischmann, Helmut Behlert und Georg Aigner hervor, indem sie zum „Meister
der Bayerischen Rassegeflügelzucht“ ernannt wurden. Zur Zeit
hat der Rassegeflügel-zuchtverein Schopfloch 145 Mitglieder, davon mit
Eberhard Schlender, Fritz Ott, Willi
Ott, Helmut Bausch, Heinrich Rehn, Georg Aigner und Dietrich Ritter 7
Ehrenmitglieder und 17 Jugendliche. Seit dem
30. Oktober 2001 hat der RGZV Schopfloch eine eigene Internetadresse. Unter www.gzv-schopfloch.de
können immer die aktuellen Informationen und Bewertungsergebnisse abgerufen
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RGZV Schopfloch seit 1900 e.V. |
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